Bildbearbeitung - Böhmke Fotografie

Böhmke Fotografie
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Bildbearbeitung

Software-Hersteller legen ihren Produkten kaum noch brauchbare Bedienungsanleitungen bei. Meist sind sie nur noch herunterladbar und oft unbrauchbar, weil wenig anschaulich, unübersichtlich und nicht oder schlecht ins Deutsche übersetzt. Immer häufiger werden alle Informationen sogar ins Internet ausgelagert, so dass ohne Netzzugang nicht einmal mehr die programmeigene Hilfefunktion aufgerufen werden kann!
Leider finden sich mittlerweile fast nur noch Bücher zu den allgegenwärtigen Adobe-Produkten. Lediglich die seit ihrem Erscheinen als Photoshop-„Killer“ gehandelte Software Affinity scheint auch Unterstützung durch namhafte Autoren und Verlage zu bekommen, ebenso einige wenige Rohdaten-Entwicklungsprogramme.
Standardwerk für eine Einsteiger-Bildbearbeitung
Anmerkung: Ich erhielt die digitale Ausgabe dieses Werkes als kostenfreies Exemplar direkt vom Verlag. Meine Meinung zum Buch hat das in keiner Weise beeinflusst!
Die kleine Schwester Elements der großen Bildbearbeitung Adobe Photoshop wird gern belächelt – und unterschätzt. Sie mag primär für Einsteigerinnen und Einsteiger gedacht sein, dennoch werden unter der Haube auch viele Funktionen geboten, die eine umfangreiche Bildbearbeitung ermöglichen. Letztlich wird dabei auf viele Werkzeuge zugegriffen, die auch im großen Photoshop zum Einsatz kommen. Die Qualität der Bild-Ausgabe muss also nicht immer prinzipiell schlechter sein – und nur darauf kommt es am Ende an, denke ich.
Im Herbst 2023 aktualisierte ich nach fast 10 Jahren auf die neueste (22.) Version der Software Photoshop Elements 2024. Seitens Adobe gibt es Unterstützung nur noch über das Internet, herunterladbare PDF-Dokumente sind Geschichte. Deswegen ist für diese Software zum Lernen oder Nachschlagen ein Buch unabdingbar – das für meinen Geschmack mit Abstand ausführlichste und beste hat Jürgen Wolf bei Rheinwerk veröffentlicht:
 


Photoshop Elements 2024
Das umfassende Handbuch
Jürgen Wolf
832 Seiten in Farbe, fester Einband
15. Aufl., Rheinwerk, 2023
ISBN 978-3-8362-9873-5
39,90 EUR (Print)
39,90 EUR (E-Book PDF)


Gegenüber meiner alten Auflage für die Elements-Version 12 fällt der um rund 200 Seiten geringere Umfang auf. Bei näherem Hinsehen stellte ich aber schnell fest, dass letztlich nicht weniger, sondern durch konsequente Entschlackung und teilweise Umstrukturierung sowie die daraus resultierende Verdichtung des Inhalts eher noch mehr Wissen vermittelt wird. Am grundsätzlichen Aufbau wurde nicht viel geändert, das Buch ist übersichtlich in 13 Teile mit insgesamt 37 Kapiteln aufgeteilt (ehemals 12/40). Über die Jahre und Auflagen hinweg scheint eine langsame Evolution stattgefunden zu haben.
Die Programmbereiche Schnell und Assistent des Fotoeditors finden zwar gleich im ersten Teil Erwähnung, nach einem eigenen Teil 2 für den Organizer (und Teil 4 für die Rohdaten-Entwicklung mit Camera Raw) geht es ansonsten aber meist um den Bereich Erweitert, in dem auch die meisten Optionen zu Verfügung stehen.
Für mich persönlich sind die knapp 200 Seiten umfassenden Teile 9–11 die wichtigsten. Dort geht es um Auswahlen, Ebenen sowie das Reparieren und Retuschieren. Für genau diese, teils recht anspruchsvollen Dinge, benötige ich Photoshop Elements. (Für die Bildverwaltung und die grundlegende Nachbearbeitung in der Rohdaten-Entwicklung setze ich andere Software ein.) Weil ich diese Techniken eher selten einsetze, habe ich wenig Routine darin und muss ich immer wieder etwas nachschlagen. Mit Hilfe dieses Buches finde ich mich auch immer wieder sehr schnell ein.
Der Autor bringt die Dinge kompakt und klar formuliert auf den Punkt, nimmt mit seiner anschaulichen Art komplizierten Dingen ihren Schrecken. Tabellarische Zusammenfassungen helfen, schnell einen guten Überblick zu bekommen – beispielsweise in Kap. 3 bei der Assistenten-Beschreibung. In diesem Zusammenhang ist die Möglichkeit des Herunterladens zweier PDF-Dokumente mit tabellarischen Übersichten der vielen Tastaturkürzel für Organizer und Editor lobend zu erwähnen.
Viele Fotos und Grafiken unterstützen den Lernprozess. Sie lassen die im Text beschriebenen Schritte meist sehr gut nachvollziehen; besonders, wenn man sich die Mühe macht, die Fotos in Form der vom Verlag bereitgestellten „Materialien zum Buch“ herunterzuladen (immerhin fast 3 GB an Daten) und auf dem eigenen PC direkt am Bild zu bearbeiten.
Auch in der PDF-Version des Buches sind alle Fotos und Screenshots so fein aufgelöst und frei von Komprimierungs-Artefakten, dass man die Inhalte problemlos und detailliert am Bildschirm erkennen kann. Das Layout des Buches wurde vom Verlag über die Jahre weiter verfeinert, so dass die anspruchsvollen Inhalte trotz ihrer hohen Dichte mühelos aufgenommen werden können.
Fazit
Mir hat Jürgen Wolfs Buch über Photoshop Elements 2024 dabei geholfen, mich – nach immerhin neun Versions-Sprüngen – sehr schnell in die neuen Möglichkeiten dieser aktuellen Software-Version hineinzufinden.
So kann ich abschließend nur sagen: Ein wunderbares Buch zum Lernen und Nachschlagen – für Anfängerinnen und Anfänger wie auch für Fortgeschrittene ein absolutes Standardwerk!
 
16.12.2023
Sehr gutes Lehrbuch für DxO PhotoLab
Anmerkung: Ich erhielt die gedruckte Ausgabe dieses Werkes als kostenfreies Exemplar direkt vom Verlag. Meine Meinung zum Buch hat das in keiner Weise beeinflusst!
Der Ein- oder Umstieg in ein so komplexes Programm wie PhotoLab ausschließlich mit der Hersteller-Anleitung fällt nicht gerade leicht. Glücklicherweise ist dieses Programm des französischen Anbieters DxO auch in Deutschland so populär, dass erste Bücher dafür existieren. Der Autor Michael Gradias hat schon zu mehreren Versionen jeweils ein Buch veröffentlicht. Mir war es zu unübersichtlich gestaltet und inhaltlich zu nah an der Hersteller-Bedienungsanleitung, und oft war diese sogar detaillierter. Deswegen war ich sehr neugierig auf die dpunkt-Neuerscheinung zur Version 5 der Software.
 


DxO PhotoLab 5
Raw-Entwicklung, Retusche und Bildoptimierung
von Michael Moltenbrey
384 Seiten, gebunden, in Farbe
dpunkt, 2022
ISBN 978-3-86490-872-9 (Print)
34,90 EUR (Print), 30,99 (E-Book PDF, E-Pub, Mobi)
39,90 (Bundle Buch + E-Book)


Auch Michael Moltenbrey orientiert sich in weiten Teilen am Aufbau der Hersteller-Bedienungsanleitung, allerdings behält er dabei sinnvolle Arbeitsabläufe immer im Blick und versucht, Leserinnen und Lesern einen sinnvollen Workflow nahezubringen. Am Ende des Buches stellt er in Kapitel 14 einige konkrete Arbeitsabläufe kurz vor, und zwar zu den Themen Landschaft, Porträt und Retusche, Architektur sowie der Simulation eines alten Papierabzuges.
Zunächst jedoch werden die vielfältigen Möglichkeiten des Programms beschrieben. Waren die PhotoLabs-Vorgängerversionen (Optics Pro) lange Zeit quasi reine Raw-Entwicklungsprogramme, so hat DxO in den aktuelleren Versionen schrittweise die Foto-Verwaltung verbessert. Ihr ist recht ausführlich Kapitel 4 „Das Register Fotothek" gewidmet. Ab Kapitel 5 geht es in die eigentliche Rohdaten-Entwicklung bzw. Bildbearbeitung. Der Einführung in die Oberfläche und ihrer Benutzung folgen die Bereiche Licht/Beleuchtung und Farben. In die Beschreibungen der verschiedenen Funktionen sind jeweils kleine praktische Workshops eingebaut, die immer einen Zusammenhang zum übergeordneten Workflow herstellen. In Kapitel 8 werden Rauschen (bzw. dessen Unterdrückung), Schärfe, Farbsäume und andere Detail-Bearbeitungen behandelt. Dank ausgefuchster Techniken hebt sich PhotoLab hier deutlich von anderen Programmen ab, besonders mit dem Entrauschungs-Modul PRIME. Moltenbrey führt hier nicht nur in die Bedienung ein, sondern beschreibt auch kurz und gut verständlich die theoretischen Hintergründe.
Erfreulicherweise werden auch die beiden gegen Aufpreis erhältlichen Plugins ViewPoint und FilmPack behandelt. Innerhalb der Kapitel 9 („Geometrie“) und 10 („Wasserzeichen und Effekte“) werden sie vorgestellt und der Umgang damit erläutert. Zur praktischen Vertiefung sind auch hier wieder kleine Workshops eingefügt.
Zwei weitere Kapitel sind den lokalen Anpassungen und der Anbindung an andere Programme gewidmet. In Letzterem geht es konkret um Darktable sowie Affinity Photo. Das Kapitel bleibt wenige Seiten kurz, was aber kein Problem darstellt, denn für beide gibt es mittlerweile weiterführende Literatur (für Affinity Photo s. unten auf dieser Seite). Die lokalen Anpassungen setzen auf die sogenannte U-Point-Technik auf, die in den Nullerjahren von Nils Kokemohr entwickelt wurde (NIK Software). Ausführlich führt der Autor auch in diese spezielle Form der Bildbearbeitung ein. Kontrollpunkte und Masken im Raw-Konverter zu beherrschen, hilft sehr dabei, auf weitergehende Nachbehandlung in Photoshop o. ä. Programmen verzichten zu können. Auch dies ist also ein sehr wichtiges Kapitel.
Moltenbreys Texte sind ausführlich, aber nicht ausschweifend, und gut verständlich geschrieben. Sie werden durch gut passendes Bildmaterial ergänzt. Auch das Layout gefällt mir, sowohl in der gedruckten Ausgabe wie am Bildschirm ist das Buch sehr gut zu lesen. So verliert die Komplexität der Software für Ein- oder Umsteiger schnell viel von ihrem anfänglichen Schrecken. Dort, wo es zu relevanten Unterschieden in der Bearbeitung oder Bildschirmdarstellung zwischen Windows- und Apple-Hardware kommt, werden diese aufgeführt. Das Buch ist dadurch für Anhänger beider Systeme geeignet.
Kurz nach dem Erscheinen des Buches erschien schon die nächste, sechste Version der Software (bei DxO gibt es neue PhotoLab-Versionen ziemlich exakt im 12-Monats-Rhythmus). Autoren und Verlag stellen dafür ein Buch-Update zur Vefügung, in dem nur die (wenigen) Neuerungen vorgestellt werden. Das Update ist in digitaler Form im PDF von der Verlagswebseite aus dem Bereich „Zusatzmaterial“ herunterladbar. Es ist schlichter gestrickt, als das eigentliche Buch, aber das sollte niemanden stören, denn immerhin reicht es der Verlag kostenlos nach. Deswegen an dieser Stelle meinen herzlichen Dank an Autoren und Verlag für diesen nicht selbstverständlichen, freundlichen Service!
Fazit
Innerhalb kürzester Zeit gelang es mir, mich deutlich tiefer in DxO PhotoLab hineinzuarbeiten, als es ohne dieses Buch in vergleichbarer Zeit möglich gewesen wäre. Dafür gibt es von mir eine volle Empfehlung.

24.03.2023
Endlich eine hilfreiche Anleitung
Kompakt und kurzgefasst, aber dennoch ein sehr informatives Buch über die Nik-Filtersammlung.
 

Nik Collection 3
Phantastische Bildlooks mit Nik-Filtern
von Michael Gradias
308 Seiten, gebunden, in Farbe
Bildner, 2020
ISBN 978-3-83280-417-6 (Print)
29,90 EUR (Print), 24,99 (E-Book, PDF)
34,90 (Bundle Buch + E-Book)


Neuere Auflage verfügbar!
Seit beinahe einem Vierteljahrhundert begeistert die Nik-Collection viele Bildbearbeiter. Nach mehreren Besitzerwechseln und längerem Stillstand in der Weiterentwicklung werden sie seit der Übernahme durch die französische Firma DxO wieder aktiv unterstützt. DxO arbeitet verstärkt an der Verbesserung der Kompatibilität sowohl zu den Programmen des Marktführers Adobe, wie auch zur eigenen Raw-Software PhotoLab  sowie Serifs Affinity Photo. Für mich selbst sind die Nik-Filter als Anwender der beiden letztgenannten Programme eine äußerst willkommene Ergänzung.
Besonders die im Frühsommer 2020 erschienene Version 3 hebt sich recht stark von den alten Versionen ab. Mit Perspective Efex kam ein komplett neues Modul hinzu; alten DxO-Nutzern dürfte es jedoch als eigenständiges Programm Viewpoint bekannt sein. Es ist sehr erfreulich, dass Autor und Verlag für das Buch schon diese Version 3 der Filtersammlung mit all seinen Neuerungen berücksichtigten.
Die Nik-Filter mögen auf den ersten Blick den Eindruck erwecken, schlicht gestrickt zu sein. Es stehen viele vorgefertigte Einstellungs-Sets zur Verfügung, die in der Tat schnell angewandt werden können. Wer möchte, kann diese Einstellungen jedoch sehr stark auf eigene Bedürfnisse anpassen – und dafür werden tiefergehende Informationen benötigt. Genau diese Informationen liefert Gradias in diesem Buch. Zumindest liefert die ersten Schritte. Hat man damit die ersten Hürden genommen, fällt die weitere Auseinandersetzung mit den Filtern meist deutlich leichter.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Buch nicht ganz so „schön“, wie das vor knapp drei Jahren bei Rheinwerk erschienene Nik-Filter Buch von Melanie Derks. Andererseits finde ich bei Gradias Informationen schneller und bekomme dann übersichtliche, detaillierte Anleitungen. Der Autor nutzt einen angenehm sachlichen Schreibstil ohne viele Worte, so dass man sich nicht durch lange Textwüsten quälen muss. So wird das Buch zum echten Arbeitsbuch.
Es ist einfach und übersichtlich strukturiert: Zwei einführenden Kapiteln mit Installationsbeschreibung, Kurzvorstellung der einzelnen Module und einigen Vorschlägen zur schnellen Optimierung von Fotos folgt jeweils ein eigenes Kapitel für jedes einzelne der insgesamt 8 Nik-Module. Zum Schluss noch ein Kapitel mit verschiedenen Aspekten, insbesondere der Einbindung der Nik-Filter in andere Software. Den Abschluss bildet ein umfassender Schlagwort-Index.
Schritt-für-Schritt-Aleitungen werden meist durch viele Bildbeispiele ergänzt. Leider ist die Qualität der Bildschirmfotos oft nicht besonders gut, weil die Schriften nur schwer lesbar sind. Besonders fällt dies in der digitalen Ausgabe im PDF auf. In anderen Büchern kann ich bei Bedarf einfach etwas stärker einzoomen (so z. B. beim unten beschriebenen Buch von Frank Treichler) – bei Gradias wird durch geringe Auflösung und Überkomprimierung eine bessere Erkennbarkeit der Buchstaben erfolgreich verhindert. Schade, hier wurde seitens des Verlages am falschen Ende gespart. Für mich ein Grund, diesem ansonsten sehr gelungenen Buch in der Gesamtwertung einen Punkt abzuziehen.
Die Fotos für die im Buch beschriebenen Übungen können von der Verlagswebseite heruntergeladen werden. Sie sind klug ausgewählt, so dass sich die Bearbeitungsschritte sehr gut nachvollziehen lassen. Am eigenen Bildschirm sieht man die Unterschiede zwischen Original und Nachbearbeitung deutlich besser, als auf den abgedruckten Bildern im Buch.
Unter dem Strich ein absolut empfehlenswertes Buch für den Einstieg in die Welt der Nik-Filter, jedoch mit kleinen Schwächen in der Umsetzung durch den Verlag (insbesondere bei der PDF-Ausgabe).
12.07.2020
Kompendium für Affinity Photo
Endlich eine echte „Bibel“ zum Lernen und Nachschlagen – für Ein- und Umsteiger, aber auch Fortgeschrittene.
 

Affinity Photo
Das umfassende Handbuch
von Frank Treichler
960 Seiten, gebunden, in Farbe
Rheinwerk Design, 3. Aufl. 2020
ISBN 978-3-8362-7491-3
49,90 EUR (Print), 44,90 (E-Book, PDF)
54,90 (Bundle Buch + E-Book)

 
Bei diesem Werk handelt es sich um einen Zweieinhalb-Kilo-Schinken mit einem Umfang von fast 1.000 Seiten. Der Preis scheint mit rund 50 Euro recht hoch – immerhin kostet die Software selbst nur fünf Euro mehr und ist in Sonderaktionen für bis zu 50 Prozent günstiger zu bekommen. Aber ganz ehrlich? Mit Hilfe eines gut gemachten Buches kann ich mich deutlich schneller in eine komplexe Software eingearbeiten, als mit trial and error und nur über die Online-Hilfe oder mit übers Internet verstreuten Informationsschnipseln. Gleichgültig, ob die Software selbst nun teuer oder preiswert ist.
Wie (fast) jedes „umfassende Handbuch“ des Rheinwerk-Verlages besticht auch dieses nicht nur durch Quantität sondern in erster Linie durch Qualität; sowohl in der Breite, wie in der Tiefe. Manche Randthemen werden zwar nur angerissen, aber immerhin überhaupt erwähnt und kurz beschrieben, viele jedoch sehr umfassend und tiefgehend abgehandelt. So erfährt – obwohl sie (für mich) nicht unbedingt zu den Hauptwerkzeugen zählt – die Raw-Entwicklung in Teil IV einen vollständigen, rund fünfzigseitigen, eigenen Abschnitt. Gerade für Einsteiger kann dieser Abschnitt sehr hilfreich sein.
In seiner mittlerweile dritten Auflage ist das Buch an die neueste Affinity-Photo-Version 1.8 angepasst. In einem eigenen Kapitel wird auf spezielle Eigenheiten der iPad-Version eingegangen. In einem weiteren Abschnitt am Ende des Buches gibt der Autor einige Tipps, durch welche anderen Programme Affinity Photo sinnvoll ergänzt werden kann.
Das Buch ist mit unzähligen Beispielbildern ausgestattet, die dort, wo nötig, einen Vorher-Nachher-Vergleich erlauben. Manchmal verdeutlichen sogar mehrere Fotos die verschiedenen Schritte der Bearbeitung. Diese Fotos sind oft keine Kunstwerke, aber das erwarte ich in einem Bildbearbeitungsbuch auch nicht. Wichtiger ist ihre Eignung dafür, den jeweiligen Vergleich deutlich sichtbar zu machen – und das ist in der Regel der Fall. Sowohl in der Print- wie in der digitalen Ausgabe werden Unterschiede zwischen Bearbeitungsschritten schnell ersichtlich.
In die vielen Funktionsbeschreibungen sind immer wieder themenorientierte Workshops als kleine praktische Übungen eingebaut. Damit das Erlernen leichter von der Hand geht, werden Käufern des Buches alle Fotos auf der Verlags-Webseite zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt. Weil die Fotos teils in sehr hohen Auflösungen vorliegen, beträgt der Gesamtumfang des Downloads rund 2 GB.
Das Layout ist sehr lesefreundlich angelegt. Auch Treichlers Schreibstil fördert das schnelle Verständnis. Dank guter Bindung der Printausgabe bleibt das Buch gut aufgeschlagen neben der Tastatur auf dem Schreibtisch liegen. Für unterwegs ist es wegen des hohen Gewichts weniger gut geeignet – aber dafür gibt es ja die digitale Ausgabe.
In der E-Book-Version (PDF) entspricht die Seiten-Anzeige des Readers denen der gedruckten Seiten. Neben einem fein gegliederten Inhaltsverzeichnis ist auch der umfassende Index präzise verlinkt. Außerdem existieren viele Links direkt im Text, so dass sich auch zwischen einzelnen Textabschnitten schnell direkt hin- und herspringen lässt. Insgesamt lässt es sich also sehr gut im Dokument navigieren. (Ich hebe dies so ausdrücklich hervor, weil es auch 2020 noch nicht bei allen Verlagen und Büchern zum allgemeinen Standard gehört.) Mit fast 200 MB ist die Datei recht groß, aber dank der daraus resultierenden hohen Abbildungsqualität ist das Lesen auf allen Geräten – ob einem Tablet oder einem großem PC-Bildschirm – immer ein Genuss.
Für mich ist Treichlers Handbuch das langersehnte ausführliche Lehr- und Nachschlagwerk zu Affinity Photo. Es eignet sich gleichermaßend zum fließenden Lesen, wie auch zum gezielten Nachschlagen. Ich frage mich im Nachhinein, aus welchem Grund erst die 3. Auflage erscheinen musste, bevor ich es entdeckte; die beiden ersten Auflagen hatte ich leider nicht wahrgenommen.
Der Affinity-Hersteller Serif selbst hat eine Workbook-Reihe zu seinen Produkten herausgegeben (ausschließlich als Printausgaben), die zwar auch groß und schwer sind, inhaltlich, didaktisch und auch herstellungstechnisch im Vergleich aber längst nicht mithalten können. Das Workbook Affinity Photo mochte künstlerisch durchaus überzeugen, weil (schnelle) Lerneffekte aber eher die Ausnahme waren, gab ich es umgehend wieder ab. (Dem Workbook Affinity Designer erging es genauso – ein Workbook Publisher werde ich mir definitiv nicht bestellen!) Vor eingen Tagen schaute ich noch einmal in der Buchhandlung nach Alternativen zu Treichlers umfassenden Handbuch – konnte aber keine finden.
So verdienen sich Autor und Verlag für ihre Leistungen die volle Punktzahl ohne Einschränkungen. Für mich gehört das Buch in eine Reihe mit Velsz' Lightroom und Wolfs Photoshop Elements (beide: s. unten) und bekommt eine dicke Empfehlung!
24.06.2020
 
Lesebuch für Affinity Photo
Ein etwas anders aufgebautes Buch zu Affinity Photo, als das zuletzt besprochene Workshop-Buch.
 

Das Affinity Photo-Praxisbuch
Von den Grundlagen bis zur professionellen Bildbearbeitung
Rüdiger Schestag
546 Seiten, komplett in Farbe, Broschur
dpunkt, 2017
ISBN Print: 978-3-86490-459-2
24,90 EUR (Print)
19,99 EUR (E-Book, PDF + ePub + Mobi)

Schestags Buch ist deutlich textlastiger aufgebaut als das Workshop-Buch von Wäger. Somit hatte ich, auch wegen des deutlich höheren Seitenumfangs, ein eher umfassendes Lehrbuch erwartet. Diesem Anspruch wird es aber nicht ganz gerecht. Deutlich unübersichtlicher strukturiert, fällt es mir einerseits schwerer, gewünschte Informationen (schnell) zu finden; andererseits bleibt Schestag trotz vieler Worte oft recht oberflächlich, geht kaum mehr in die Tiefe, als Wäger. So greife ich weiterhin meist zu Wägers Buch anstatt zu Schestags und warte weiter auf ein echtes Lehrbuch mit Tiefgang.
06.2018


Workshops für Affinity Photo
Dies ist eines der ersten Bücher über die recht neue Software Affinity Photo.
 

Affinity Photo
Schritt für Schritt zum perfekten Bild
von Markus Wäger
329 Seiten, gebunden, in Farbe
ISBN 978-3-8362-4590-6
39,90 EUR (Print), 35,90 (E-Book, PDF)
44,90 (Bundle Buch + E-Book)

Ob die Software Affinity Photo wirklich zur, im ersten Absatz angedeuteten, „Killer-App“ taugt, möchte ich hier nicht diskutieren. Ich selbst sehe sie von ihrem Umfang her irgendwo zwischen dem kleinen Photoshop Elements und dem großen Photoshop angesiedelt (vielleicht sogar etwas näher am großen) – und das zu einem konkurrenzlos günstigen Preis. Für die seltenen Bildbearbeitungen außerhalb meiner Raw-Software habe ich den Umstieg auf keinen Fall bereut (zumal Photo sehr gut mit dem Designer aus gleichem Haus zusammenarbeitet). Nun aber endlich zum Buch.
Der Untertitel „Schritt für Schritt zum perfekten Bild“ beschreibt gleich im Titel, wie das Buch aufgebaut ist. Es besteht aus vielen Mini-Workshops zu jeweils einem eng abgegrenztem Thema. Auf jeweils einer Doppelseite wird kurz die Aufgabenstellung angerissen und dann anhand passenden Bildmaterials der Weg zum Ziel dargestellt: gut strukturiert und übersichtlich.  Die Kombinationen aus Beispiel-Bildschirm-Foto betrachte ich als sehr gelungen. Im Gegensatz zu manch anderer Veröffentlichung sind die Informationen auf den Bildschirm-Fotos trotz der oft geringen Größe immer gut lesbar! Überhaupt ist das Layout perfekt darauf abgestimmt, als Leser auf nur zwei Seiten möglichst viel erfassen zu können.
Ergänzend zu den Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind Grundlagen-Exkurse eingebaut, die auf mehreren Seiten etwas ausführlicher informieren. Insgesamt darf man sich aber nicht zu viel Tiefgang erhoffen. Dafür eignen sich Workshop-Bücher – im Gegensatz zu Lehrbüchern – prinzipbedingt nicht. Ihr Vorteil liegt jedoch darin, sehr schnell zu einem vorzeigbaren Foto zu gelangen.
Mit gut 300 Seiten scheint das Buch ersteinmal nicht besonders umfassend, dank der wägertypischen hohen Informationsdichte deckt es vom inhaltlichen Umfang her jedoch alle wichtigen Themen ab. Neben Einsteigern kann es in Teilbereichen sogar für fortgeschrittene Bildbearbeiter, die auf Affinity Photo umsteigen möchten, hilfreich sein. Im Gegensatz zu den wenigen anderen, zum Erscheinungszeitpunkt dieses Buchs erhältlichen Werken, ist Wägers Workshop-Buch praktisch rundherum empfehlenswert.
21.01.2018
Porträt- und Beautyretusche
Sehr gute Einführung in die digitale Porträt- und Beautyretusche, aber sehr schlechte Bildschirmfotos.
 

Digitale Porträt- und Beautyretusche
mit Photoshop Elements 14
Alexander Dacos
224 Seiten, in Farbe
mitp, 2016
ISBN 978-3-9584-5085-1
10,00 EUR (Print, nur noch antiquarisch)
3,99 EUR (E-Book PDF oder E-Pub)

Ich selbst arbeite, wenn es irgend geht, nur mit Raw-Konvertern. Sehr selten benötige ich für Retuschierarbeiten darüber hinausgehende Software. Dafür reicht mir meist das kleine Photoshop Elements.
Ein Buch speziell über Porträtretusche mit Elements fehlte bislang, sehr erfreulich also diese Neuerscheinung. Weil es sich dabei eher um ein Büchlein handelt, war ich zunächst skeptisch: Meist taugen solche kompakten Bände nur für einen allerersten Einstieg. Da sich der Autor dieses Buches jedoch sehr aufs Wesentliche konzentriert, bleibt Platz für durchaus Tiefergehendes. So kann auch jemand, dem Retuschearbeiten nicht ganz fremd sind, durchaus neue, hilfreiche Tipps finden. Neulingen wird auf gut verständliche Art der Einstieg in ein komplexes Themengebiet ermöglicht.
Leider zerstört (zumindest in der PDF-Version) die Qualität der Bildschirmfotos den bislang durchweg positiven Eindruck. Schon beim Download hatte ich mich darüber gewundert, dass die Dateigröße des PDF nur gut 11 MiB betrug. Die Bildschirmfotos sind in so geringer Auflösung eingebaut (und zudem mit starken Artefakten überkomprimiert), dass praktisch keine Schrift lesbar ist. So ist oft keine Zuordnung des Gezeigten zum Text möglich; die Abbildung sind damit sinnlos. Das kann ich nicht einmal als ausreichend beurteilen.
Dadurch kann als Gesamtbewertung am Ende leider nur ein „Zufriedenstellend“ stehen, also drei von fünf Punkten; und die Bitte an den Verlag: für eine kommende Auflage doch vielleicht an der Qualität der Abbildungen zu arbeiten – selbst wenn dies die Downloadgröße um einige MiB vergrößerte. Herrn Dacos' Arbeit hätte es verdient!
08.01.2017
 
Photoshop Lightroom
Am Anfang des Bildbearbeitungsprozesses stehen die Rohdaten, die von der Speicherkarte auf den Computer gebracht werden müssen, um dort „entwickelt“, weiterverarbeitet und archiviert werden zu können. Eines der populärsten Programme für  diesen Zweck ist Adobes Lightroom aus der Photoshop-Reihe.
 

 
Photoshop Lightroom 6 und CC
Das umfassende Handbuch
István Velsz
993 Seiten, in Farbe, fester Einband
Rheinwerk, 2018
ISBN 978-3-8362-5893-7
49,90 EUR (Print)
44,90 EUR (E-Book PDF)

 
Zugegeben: Dieses Werk über Lightroom (LR) ist dick, schwer und teuer. Aber es gehört zu den besten Büchern über Computer-Software, die ich in gut 30 Jahren Beschäftigung mit Computern in den Händen hielt.
Aktuell finde ich vom Autor nur sein LR-Buch in den Katalogen – natürlich in verschiedenen Auflagen zu den verschiedenen Versionen. Also scheint er eher LR-Spezialist als Vielschreiber zu sein.
Das Buch zeichnet sich in der Tat durch seinen starken Tiefgang aus. Wo bei Jarsetz' Workshop-Buch (aus dem gleichen Verlag) im Detail Fragen offen bleiben, werden diese hier für mich beantwortet. Grundsätzliche Themen, wie z. B. Raw oder Farbmanagement werden zum besseren Verständnis recht ausführlich auch im Allgemeinen behandelt, bevor es dann im Zusammenhang mit LR in die Details geht. Möchte man nicht zum ausgewiesenen Fachmann in diesen Spezialbereichen werden, ist weitere Literatur zu diesen Themen nicht unbedingt nötig.
Velsz schreibt sehr anschaulich und belegt das Geschriebene mit sehr gut passendem Bildmaterial. Dank guter Drucktechnik sind Vorher-Nachher-Unterschiede immer deutlich sichtbar. Weder zu trocken, noch zu schnodderig (wie Scott Kelby), lässt sich dieses Buch trotz seines Lehrbuchcharakters angenehm wie ein Roman lesen. Dank guter Struktur und Übersichtlichkeit ist es auch gut als Nachschlagwerk geeignet.
Vor einigen Jahren hatte ich mich schon einmal mit LR, damals in der Version 4, beschäftigt. Damals hatte ich versucht, den Zugang über Zeitschriften-Artikel und einen (auch recht umfangreichen) „Schinken“ von Martin Evening zu finden – was mir am Ende nicht gelingen wollte. Zusammen mit Velsz' Buch entdeckte ich nun, dass Lightroom heute für mich doch sehr viel mehr zu bieten hat, als ich damals ahnte.
Trotz aller Vorzüge des Internet zeigt mir dieser Band einmal mehr, dass ein gut gemachtes Buch zum tiefen Einarbeiten in ein neues Thema für mich sehr viel effizienter ist. Aus diesen Gründen vergebe ich gerne volle fünf Punkte dafür.
27.11.2016
Photoshop Elements
Wenn man denn Photoshop braucht, braucht's auch ein Handbuch. Ohne Anleitung(en) bleibt selbst das „kleine“ Photoshop Elements kaum beherrschbar. Letztlich entspricht Elements der größeren Version, nur sind einige Funktionen nicht freigeschaltet und ist die Oberfläche deutlich anders gestaltet.
 

 
Photoshop Elements 15
Das umfassende Handbuch
Jürgen Wolf
1061 Seiten, in Farbe, fester Einband
Rheinwerk, 2015
ISBN 978-3-8362-4330-8
39,90 EUR (Print)
35,90 EUR (E-Book PDF)

 
Ehemals wenige hundert Seiten stark, wurde Wolfs Handbuch mit jedem Elements-Update neu aufgelegt und um einige zehn Seiten erweitert, so dass mittlerweile die 1.000-Seite-Marke überschritten wurde. Schon unter Version 8 bestach es gegenüber anderen durch seinen überdurchschnittlichen Umfang. Mittlerweile ist es – zurecht – zu einer Art Standardwerk geworden.
Ist hier Qualität durch bloße Quantität ersetzt? Ich meine: Nein! Weil ich Photoshop nur äußerst selten einsetze, bin ich nie zu einem Routinier darin geworden. Wie bei einer Fremdsprache, die ich lange nicht gesprochen habe, muss ich also immer wieder nachschlagen. In diesem Handbuch fand ich bislang immer alles; und so gut erklärt, dass ich auf keine weiteren Quellen zurückgreifen musste. Anstatt zwei oder drei verschiedener Bücher habe ich heute nur noch dieses eine zum Thema Photoshop Elements.
Mein Resultat für diese Bibel der Bildbearbeitung: Fünf Sterne und Kaufempfehlung!
Anmerkungen: Da sich zwischen den Software-Updates oftmals nicht viel ändert, muss man nicht jedes Update mitmachen und auch nicht jede neue Buchausgabe kaufen! Ich arbeite derzeit (Anfang 2017) mit Elements 13, benutze Wolfs Buch zu Version 12 – und fand darin bislang alles, was ich für meine Arbeit benötigte.
Nachtrag (Juni 2020): Mittlerweile sind aktualisierte Buch-Ausgaben für sämtliche Nachfolge-Versionen bis einschließlich 2020 erschienen!
27.11.2016

Kontakt: E-Mail an mediendesign [ät] posteo [Punkt] de
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Der Bildnachweis befindet sich im Impresssum!

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