Grafik und Design - Böhmke Fotografie

Böhmke Fotografie
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Grafik & Design

Diese Rubrik gehört nicht direkt zur Fotografie, dennoch ist sie gewissermaßen artverwandt und deswegen hier eingebaut.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Hier geht es nicht um Bücher für Menschen, die professionelle Grafik-Designer werden möchten, sondern um solche, die dem Kleinselbstständigen oder Freiberufler (eben auch Fotografen) dabei helfen sollen, geschäftliche Unterlagen, Dokumentationen, kleinere Kataloge oder anderes Werbematerial selbst zu gestalten (oder Privatmenschen Einladungen, Grußkarten, Visitenkarten und mehr).
Wenn Ihnen Gestaltung ein wenig Spaß macht (und bei Fotografiebegeisterten gehe ich einmal davon aus;-) und Sie vielleicht schon ein Auge oder sogar Händchen dafür haben, versuchen Sie es einfach! Falls Sie nicht weiterkommen, können Sie den professionellen Grafiker oder die Grafikerin später notfalls noch immer engagieren.

Einstieg in Grafik und Design
Flyer, Broschüre, Visitenkarte, Logo & Co.
Geschäftsausstattung und Werbung selbst gestalten
von Claudia Korthaus
319 Seiten, broschiert, in Farbe
Rheinwerk Design, 2. aktualisierte und überarbeitete Auflage 2019
ISBN 978-3-8362-6731-1
29,90 EUR (Print), 26,90 EUR (E-Book, PDF)
34,90 EUR (Bundle Buch + E-Book)

Neben einigen sehr schönen Büchern wie „Grundkurs Grafik und Gestaltung“, „Grundkurs Typografie und Layout“, „Typografie für alle“ und „Das Design-Buch für Nicht-Designer“ (alle bei Rheinwerk) hat Claudia Korthaus dieses Einsteiger-Buch veröffentlicht. Hier werden zwar auch Grundlagen vermittelt – wo nötig –, der Schwerpunkt liegt jedoch in der praktischen Umsetzung.
Ziel ist es, mit geringem Aufwand zu vorzeigbaren Geschäftsunterlagen, wie z. B. Briefpapier und Visitenkarten, aber auch zu einfachen Werbemitteln zu kommen. Selbst die Entwicklung eines Logos wird an verschiedenen Beispielen gezeigt. Ich denke, weil die Grundlagen aufs Nötigste beschränkt sind, kann man sie sich auch als Laie sehr gut merken.
Nicht nur die klare Sprache ohne jegliches Blabla, auch die aufwändige und gute grafische Gestaltung halfen mir bei der zügigen Erfassung der Inhalte. Die Umsetzung in erfreuliche, praktische Ergebnisse gelang nach dem Durcharbeiten dieses Buches sehr schnell. An vielen Stellen war die Beschäftigung damit so anregend, dass ich Lust auf mehr verpürte. Zum tieferen Eintauchen in die Materie empfehle ich einfach die weiterführenden, oben erwähnten Werken derselben Autorin.
Für jemanden, der eine echte Bibel zum Thema sucht, könnte auch das folgende Buch interessant sein:
 
Grafik und Gestaltung
Das umfassende Handbuch
von Markus Wäger
728 Seiten, gebunden, in Farbe
Rheinwerk Design, 3., durchgesehene Auflage 2016
ISBN 978-3-8362-4186-1
39,90 EUR (Print), 35,90 EUR (E-Book, PDF)
44,90 EUR (Bundle Print + E-Book)

Ist das ganz oben beschriebene Buch von Claudia Korthaus ein praktischer Ratgeber für Einsteiger, so ist Grafik und Gestaltung von Markus Wäger für mich so etwas wie eine Bibel der Theorie – was ich äußerst positiv verstanden wissen möchte!
Wäger schafft es, die Grundlagen der Gestaltung sehr anschaulich und damit eingängig zu vermitteln. Trotz knapper, präziser Sprache lässt sich das Buch oft wie ein Roman lesen. Verlagsseitig werden die Inhalte durch ein angemessenes und sehr schönes Layout unterstützt. Dies sollte für ein Buch über Grafik und Gestaltung eigentlich keiner Erwähnung wert sein, aber die vergleichbaren Produkte anderer Verlage wirkten auf mich (teils deutlich) weniger überzeugend. Hier wird – insbesondere auch Menschen, die wie ich im Hauptberuf eben nicht schon Grafiker sind – enorm viel Wissen vermittelt. Dass dafür nur gut 700 Seiten benötigt werden, zeugt von einer sehr hohen Informationsdichte, wie man sie selten findet.
Von mir geht größtes Lob an Autor und Verlag für dieses wunderbare Werk!
Dies waren nur zwei der vielen Werke, die Rheinwerk zu diesem Thema anbietet. Auf Rheinwerks Webseiten finden sich zahlreiche weitere Bücher für Einsteiger und Fortgeschrittene. Eines spannender und schöner gemacht als das andere.
 
Über Grafik-Software
Gleichgültig, auf was man ansonsten spezialisiert ist, sollte an einem Computerarbeitsplatz neben einem Office-Paket eine Software für die Bearbeitung von Vektor-Grafiken vorhanden sein. Manches Office-Paket, aber auch DTP-Programme oder Bildbearbeitungen bieten zwar grundsätzliche Vektorbearbeitungsfunktionen, meist sind diese jedoch sehr rudimentär. Nun muss es andererseits nicht gleich ein Dinosaurier wie Adobe Illustrator oder Corel Draw sein. Wer nichts ausgeben möchte, greift zum freien Inkspace, wer zumindest einen kleinen Etat zur Verfügung hat, setzt  Affinity Designer ein. Er kostet nur einen m ittleren, zweistelligen Eurobetrag und bietet dafür eine äußerst umfangreiche Ausstattung. Die deutsche Hilfe ist halbwegs umfangreich – aber eben nur eine Computerhilfe. Für einen echten Einstieg in die Arbeit mit der Software brauchte ich ein weiterführendes Lehrbuch. Mit dem Workbook des Herstellers konnte ich gar nichts anfangen. Eine sehr gute Alternative fand ich dann im folgenden Buch:

Affinity Designer
Schritt für Schritt zu Vektorkunst, Illustration und Screendesign
von Anke Goldbach
285 Seiten, gebunden, in Farbe
Rheinwerk Design, 2017
ISBN 978-3-8362-4316-2
34,90 EUR (Print), 30,90 EUR (E-Book, PDF)
39,90 EUR (Bundle Buch + E-Book)

Ähnlich, wie auch Markus Wägers Buch über Affinity Photo, ist auch dieses Buch als Workshop-Buch aufgebaut. Kurze Abschnitte von zwei bis vier Seiten Umfang haben jeweils ein Thema zum Inhalt. So bleiben die Lernabschnitte übersichtlich. Die Struktur ist für meine Begriffe perfekt angelegt, ich finde gewünschte Informationen immer sehr schnell.
Anfänger sollten sich mit diesem Buch gut in die Software einfinden können. Auch Umsteiger, die schon mit anderer, vergleichbarer Software Erfahrungen gesammelt haben, finden hier manchen wertvollen Tipp – auch für durchaus fortgeschrittenere Themen. Insgesamt kann ich die Kombination aus Affinity Designer und diesem Buch jedem ans Herz legen, für den die (Vektor-) Grafik nicht Alltagsgeschäft ist, der aber im Bedarfsfall ein schnelles und zuverlässiges Werkzeug dafür benötigt.
 
Über DTP-Software
Kleinere Publikationen, wie beispielsweise Post- oder Visitenkarten, können recht gut direkt in einem Vektorgrafik-Programm gestaltet werden. Auch Bildbearbeitungen (wie das in dieser Hinsicht geniale PhotoLine) oder notfalls auch die Textverarbeitung eines Office-Paketes können dafür grundsätzlich geeignet sein (hier als Beispiele Softmakers Textmaker oder das Draw-Modul aus Libre Office). Bei mehrseitigen oder mehrfach gefalteten Produkten kommen diese Programme aber schnell an ihre Grenzen. Hier ist ist spezielle DTP-Software (von Desktop-Publishing) gefragt.  Wer hier nicht gleich teuer in Top-Programme wie Quark XPress oder InDesign investieren wollte, griff bislang zum Microsoft Publisher (quasi Gratis-Beigabe in einigen Office-Versionen), dem kostenfreien Scribus oder ähnlichen. Seit 2019 nun gibt es eine Alternative, die dazwischen angesiedelt ist – sowohl im Preis, wie vom Umfang und dem Grad der Professionalität her: Affinity Publisher. Besonders empfehlenswert ist es für Anwender der beiden anderen Affinity-Programme Photo und Designer, weil die Benutzeroberflächen weitgehend deckungsgleich sind und die Programme perfekt zusammenspielen. Trotz umfangreicher Programm-Hilfe dürfte es einem Anfänger jedoch schwerfallen, ohne weitere Hilfe in diese komplexe Software hineinzufinden.

Affinity Publisher 1.8
Praxiswissen für Einsteiger
von Winfried Seimert
328 Seiten, gebunden, in Farbe
mitp, 2. Auflage 2020
ISBN 978-3-7475-0222-8
24,99 EUR (Print), 21,99 EUR (E-Book, PDF + ePub)
29,99 EUR (Bundle Buch + E-Book)

Im Sommer 2020 ist dies das bislang einzige Buch zum Affinity Publisher. Vergleiche zu anderen können also noch nicht angestellt werden.
Das Buch ist keines über Typografie, Layout oder gar Kreativität, sondern ein Computerbuch. Grundlagen über Seitengestaltung werden kaum vermittelt – dafür benötigt man andere, spezielle Literatur. (Eine Empfehlung wäre z. B. das weiter oben besprochene Grafik und Gestaltung von Markus Wäger!) Für mich ist das durchaus ein Vorteil, bleibt dieses Buch dadurch doch kompakt und übersichtlich – zumal „der Wäger“ ja auch schon in meinem Bücherregal steht. Mancher Leser würde sich jedoch sicher ein paar mehr gestalterische Tipps wünschen.
Als Zielgruppe hat Seimert weniger den professionellen Umsteiger von InDesign im Blick. (Welcher Profi, der hauptberuflich Auftragsarbeiten für Kunden erstellt, würde auch ohne Not InDesign verlassen?!) Angesprochen werden sollen eher Neulinge im DTP, die vielleicht von der klassischen Textverarbeitung eines Office-Paketes kommen; Privatmenschen, die Einladungskarten oder eine Broschüre über ihren Verein erstellen wollen; Kleinselbstständige, die sich ihre Geschäftsausstattung selbst gestalten möchten. Für all diese Anwender hat er ein gut strukturiertes Buch in gut verständlicher Sprache geschrieben. Manchmal vielleicht ein wenig oberflächlich, was einem einführenden Werk jedoch durchaus nicht schadet – überfordert es den Einsteiger doch nicht gleich.
Dabei beschreibt er nicht einfach nacheinander die Menüpunkte (dafür gibt's die Programmhilfe), sondern nähert sich dem Programm eher vom sinnvollen Arbeitsablauf. Nach einem einleitenden ersten Kapitel beschreibt er gleich im zweiten den grundsätzlichen Aufbau eines Publisher-Projekts. Hierbei werden dem Leser die Unterschiede der Bearbeitung im Vergleich zu einer gewöhnlichen Textverarbeitung klargemacht. Themenorientiert geht es in  einem logischen Aufbau einige Kapitel weiter, bevor es dann im letzten Kapitel an die Umsetzung eines konkreten Projektes geht – der Erstellung einiger geschäftlicher Unterlagen und Werbung für einen Kleinbetrieb (ein fikives Café). Am Ende folgt noch ein umfassender Index, den ich wegen der guten Grundstruktur bislang jedoch selten benötigte.
Viele Grafiken und Bildschirmfotos fördern die Anschaulichkeit. Meist werden dabei nur die relevanten Ausschnitte gezeigt, so dass der Lesefluss nicht durch zu großflächige Bilder gestört wird. Für die erste Auflage wurde die Qualität der Bildschirmfotos von vielen Lesern noch kritisiert: Wegen der Einstellung der Programm-Oberfläche auf dunkle Farben waren sie im Druck kaum erkennbar. Für die aktuelle Auflage wurde eine hellgraue Oberfäche gewählt, so dass die Inhalte nun besser erkennbar sind. Mit einer Einschränkung: In der PDF-Version sind die Bilder zu knapp aufgelöst – feinere Strukturen verpixeln dadurch oder verschwinden darin.  In der ePub-Version fällt das neben den zusätzlichen Nachteilen dieses Formates noch stärker auf als in der PDF-Version.
Eine geringe Dateigröße mag gewiss von Vorteil sein – aber doch bitte nicht auf Kosten der Les- oder Erkennbarkeit. Einerseits wünschen sich alle Verlage mehr Digital-Leser, andererseits quälen einige den Leser mit solch schlechter Qualität. Liebe Verlage: So wird das beim Lesen nichts mit der digitalen Transformation!
Wie schon öfter, bestrafe ich dies mit Punktabzug; weil der Qualitätsabfall hier schwächer ausfällt als in anderen Büchern, nur um einen halben Punkt. Aus vier Punkten werden so dreieinhalb von fünf. Knapp gut also in der Gesamtwertung.
Ich bin neugierig auf weitere Bücher zum Thema Publisher, der es wie alle Affinity-Programme wert ist, noch mehr Beachtung zu finden.
 

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